Die zweite LP der Prime Movers könnte der Band um den Ex-Prisoners-Gitarristen Graham Day nun endlich den lange verdienten Erfolg bescheren, so wie es bei seinem ehemaligen Bandkollegen James Taylor schon geschehen ist. Denn wenn Bands wie die Charlatans so aus dem Stand hunderttausende Platten verkaufen, warum soll auch nicht auch für diejenigen, die im Grunde schon seit Jahren diesen Stil, die Orgelgrooves und die 60s-Melodien, psychedelische Gitarren und Pilzkopfimage kultivieren, nicht auch ein Stück abfallen? Vielleicht, weil man soundmäßig doch ein wenig old-fashioned ist, weil man sich den eigenen Stil bewahrt hat und natürlich noch mehr wie die Prisoners als wie irgendeine Rave-Band klingt? Weil man sich nicht völlig einem Stil verschreibt und neben potentiellen Dogwash-hits wie "Greenhouse" oder "Are you hep yet" uch noch richtige Rocksongs schreibt, oder weil man keine Blümchen-Schlabberpullis und keine Turnschuhe trägt? Wenn ja, wäre es ungerecht, aber es wäre auch nicht die erste und bestimmt auch nicht die letzte Ungerechtigkeit. Denn nicht nur, dass die Prime Movers textlich mehr zu bieten haben hals ihre scharlatanigen Kollegen (wie schon bei der vorausgegangenen Maxi "Crystalline" beschäftigt man sich mit der Umweltproblematik), auch sonst ist "Earth Church" eine interessantere und abwechselungsreichere LP als beispielsweise "Some friendly". Und noch etwas, "The Only One I Know" ist natürlich ein genialer Song und völlig zu Recht der Sommerhit des vergangenen Jahres, aber mit ihrer Coverversion von "Hush" führen die Prime Movers auch dem Begriffsstutzigsten augenzwinkernd vor Augen, woher die Charlatans ihre Inspiration bezogen. |